Den 8. Mai zum Feiertag – 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus in Jena
Der 8. Mai 1945 - der Tag der endgültigen Kapitulation des Deutschen Reichs - markiert die Befreiung vom Nationalsozialismus, wie kein anderer Tag. Befreit wurden vor allem jene, die in ganz Europa verfolgt, entrechtet und vernichtet werden sollten – Jüdinnen und Juden, Sinti und Sintizze, Roma und Romnja, politische Gegner*innen, Homosexuelle, Transpersonen, Menschen mit Behinderung und Zwangsarbeiter*innen. Aber auch wir – die Nachgeborenen – verdanken die Chance auf ein Leben in Frieden, Freiheit und Vielfalt den alliierten Streitkräften und jenen, die mit aller Kraft Widerstand gegen den Faschismus geleistet hatten.
Die Linke ruft anlässlich des 80. Jahrestages zum überparteilichen Gedenken und solidarischen Demonstrieren auf. In Jena wird es dazu auch auf Initiative der Linken vielfältige Möglichkeiten geben.
„Der 8. Mai ist ein besonderes Datum und wir finden: Es braucht mehr Raum für Reflexion, Bildung und gemeinsames Erinnern, um an die Opfer von Krieg und Diktatur angemessen zu erinnern, den Befreiern zu gedenken und die Befreiung würdig zu begehen. Wir wollen das Datum künftig zum gesetzlichen Feiertag für Thüringen erklären.“, teilt Stadtsprecherin Franziska Theune-Hobbs mit.
Die Landtagsfraktion führt eine thüringenweite Veranstaltungsreihe „Erinnern und Handeln – 8. Mai zum Feiertag“ rund um den 8. Mai durch und macht am 7. Mai auch Station in Jena. Mit dabei u.a. Dirk Laabs, Autor von „Angriff auf Deutschland – Die schleichende Machtergreifung der AfD“, der aus seinem Buch lesen wird. Im Anschluss wird es Gelegenheit zur Diskussion geben. (Wann: 7. Mai, 18 Uhr / Wo: MVZ Cafe Wagner, Kochstraße 2a, 07745 Jena)
Die Landtagsabgeordneten Lena Saniye Güngör und Jens Thomas organisieren am 8. Mai außerdem eine Vorführung des Films „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, die im Kino am Markt für insgesamt bis zu 150 Schüler*innen in Jena gezeigt wird.
Einladung zum gemeinsamen Gedenken, Mahnen und Demonstrieren
„Gemeinsam mit dem VVN-BdA und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren wollen wir an diesem Tag sowohl an die Befreiung vom Nationalsozialismus erinnern als auch unseren Blick auf die gegenwärtigen, politischen und sozialen Zustände in Deutschland und weltweit richten.“, erklärt Stadtsprecher Philipp Gliesing. Und weiter: „Die Stadt Jena folgt nun auch der Forderung das städtische Gedenken in den Nachmittag zu verlegen und am Ort des Verbrechens – dem KZ-Außenlagers in der Löbstedter Straße – durchzuführen. Dies begrüßen wir ausdrücklich.“
Die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund deutscher Antifaschisten“ wirkt seit ihrer Gründung durch Überlebende des Holocausts darauf hin, dass die Orte der nationalsozialistischen Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten.
Zum Auftakt des Gedenkens lädt die Ortsgruppe des VVN-BdA zum Niederlegen von Blumen um 15:30 Uhr auf dem Nordfriedhof (Feld 7) ein. Dabei steht das Gedenken an die alliierten Befreier und die Opfer der Zwangsarbeit in Jena im Mittelpunkt. Im Anschluss findet ein „Mahngang gegen das Vergessen“ statt, der sich um 16:30 Uhr der städtischen Gedenkveranstaltung anschließt.
Wir laden ein:
15:30 - Gedenken an Alliierte und Opfer der Zwangsarbeit, Nordfriedhof (Feld 7)
16:00 - Mahngang gegen das Vergessen (Fußweg 20 min)
16:30 - Gedenken der Stadt Jena am ehemaligen KZ-Außenlager (Löbstedter Straße 56)
17:00 - Demo gegen Faschismus und Sozialabbau / organisiert von der Jenaer Zivilgesellschaft