Gedenken an Gerhard Riege

DIE LINKE. Jena gedenkt am Dienstag, dem 15.02., um 11 Uhr, auf dem Nordfriedhof Prof. Gerhard Rieges, der sich vor 30 Jahren das Leben nahm.

Seit 1946 war Gerhard Riege Mitglied der SED und wirkte aus Überzeugung politisch, wissenschaftlich und publizistisch für die DDR. Sein Eintreten für sozialistische Rechtsstaatlichkeit und Demokratie brachte ihn mehrfach in Konflikt mit seiner Partei, die 1983 seine Wahl zum Rektor der Friedrich-Schiller-Universität verhinderte. Als er  während des demokratischen Umbruchs in der DDR am 23.2.1990 zum Rektor gewählt worden war, wurde dies von jenen Universitätsangehörigen, die sich der demokratischen Erneuerung ihrer Hochschule verschrieben hatten, nicht akzeptiert.

1990 wurde Gerhard Riege Abgeordneter für die PDS in der ersten und letzten demokratisch gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 1992 war Mitglied des Deutschen Bundestages. Als 1992 seine kurzzeitige inoffizielle Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR bekannt wurde, wählte er den Freitod aus Furcht vor der Intoleranz,  die ihm als PDS-Mitglied in der Öffentlichkeit entgegenschlug.