Hörsaalbesetzung an der FSU Jena - Einsatz für Erhalt des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte

DIE LINKE. Jena

Studierende der Friedrich-Schiller-Universität besetzen seit 9 Tagen den Hörsaal 1. Mit den friedlichen Protesten wollen sie gegen die Entscheidung des Präsidiums protestieren, den Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte abzuschaffen. Ab 2025 soll es diesen an der Jenaer Universität nicht mehr geben. Die Entscheidungsfindung empfinden die Besetzer*innen als undemokratisch und intransparent. Am Dienstag wurde seitens des Präsidiums eine Frist bis 12 Uhr mittags gesetzt, um den Hörsaal zu räumen. Gespräche mit den Studierenden, um eine Lösung zu finden, wurden abgebrochen. Daraufhin versammelten sich über 400 von ihnen und bekundeten ihre Solidarität. Eine Räumung war so faktisch nicht möglich und der Konflikt schwelt weiter.

An diesem Nikolausdienstag waren auch Teile des Universitätspräsidiums im Hörsaal. Der Vizepräsident wollte ein Statement abgeben, aber ohne auf die im Plenum aufkommenden Fragen zu antworten. Die Gruppe von Demonstrant*innen, die sich basisdemokratisch organisiert, hat einen Forderungskatalog aufgestellt und ist bereit dafür weiter zu kämpfen. Dazu gehören neben dem Fortlauf des Lehrstuhls auch der Wunsch nach einer transparenten und demokratischen Entscheidungsfindung an der Universität und nach besseren Löhnen für studentische Hilfskräfte. Diese bekommen teilweise über Monate ihren Lohn nicht ausgezahlt und die prekären Beschäftigungsverhältnisse an den Universitäten gehören schon lange abgeschafft.

Wir als Linke unterstützen den friedlichen Protest und würden uns wünschen, dass die Universitätsleitung den Studierenden auf Augenhöhe begegnet und es konstruktive Lösungen gibt. Dass draußen parallel 10 AFD-Sympathisant*innen gegen die Besetzer*innen demonstrierten, zeigt, welche Wirkung die Entscheidung des Fakultätsrates hat.