Pläne der Landesregierung gefährden Jenaer Schullandschaft - Die Linke Jena fordert gleichberechtigte Schulformen beizubehalten
Mit den vom CDU-Bildungsministerium anvisierten Änderungen der Schulordnung werden den Thüringer Schulen rückwärtsgewandte und konzeptfeindliche Vorgaben gemacht, die den langjährig ausgehandelten Schulfrieden in Frage stellen. Insbesondere die pädagogische Arbeit in den Thüringer Gemeinschaftsschulen wird ausgehöhlt und untergraben.
Die Linke Jena verweist darauf, dass in Jena eine besondere Verantwortung des Landes besteht. Hier lernen Schüler*innen an unterschiedlichen, gut erprobten und langjährig etablierten Schulsystemen. Die Leistungen der Schüler*innen liegen teilweise über dem Landesdurchschnitt und erklären die geplante Änderung in keinem Maße. Mit Auslaufen des kommunalen Schulversuchs und der Übernahme der TGS Kaleidoskop, TGS Kulturanum und TGS Werkstattschule durch das Land war die Zusicherung auf konzeptionelle Kontinuität verbunden.
„Es ist aus unserer Sicht völlig inakzeptabel, dass mit der geplanten Schulordnung die Beschlüsse durch Schulleitungen und die Schulkonferenzen ausgehebelt werden sollen." Außerdem ist die Vielfalt der Jenaer Bildungslandschaft durch einen jahrzehntelangen Schulentwicklungsprozess in sehr enger Zusammenarbeit mit den Eltern entstanden. „Die Jenaplanschule Jena hat beispielsweise als einzige staatliche Schule in Thüringen aufgrund ihres pädagogischen Konzeptes, welches bisher von allen Landesregierungen unterstützt wurde, den Deutschen Schulpreis gewonnen“, teilt Franziska Theune-Hobbs für den Stadtvorstand Die Linke Jena mit.
Die Landesregierung hatte in ihrem Sondierungspapier angekündigt, "[...] alle bestehenden Schulformen gleichberechtigt erhalten [...]" zu wollen, und somit eben keine ideologische Kämpfe zu führen. Davon kann nun nicht mehr die Rede sein. Umso wichtiger ist es nun die Öffentlichkeit zu informieren und sich mit den Eltern, Lehrkräften und Schüler*innen solidarisch zu zeigen.
"Die angekündigten Demonstrationen in Weimar, Jena und Erfurt sowie die Beteiligungen an der „Petition gegen die geplanten Änderungen der Thüringer Schulordnung“ machen deutlich, dass in der Thüringer Bevölkerung großer Widerstand vorhanden ist. Wir fordern daher, dass das Thema im am Freitag tagenden Ausschuss für Bildung , Wissenschaft und Kultur des Landes öffentlich behandelt wird.", untermauert Felix Osterloh, Mitglied der Jenaer Stadtratsfraktion Die Linke.
--
Kundgebungen der „Initiative Schulfrieden“:
19.März, 16:30 Uhr - Weimar, Theaterplatz
20.März, 17:00 Uhr - Jena, Holzmarkt
21.März, 9:30 Uhr - Erfurt, Thüringer Landtag