75 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald

DIE LINKE. Jena beteiligt sich an stillem Erinnern und Mahnen "Die Erinnerung an die nationalsozialistische Ausgrenzungs- und  Vernichtungspolitik darf nicht verblassen. Antifaschismus bleibt immer aktuell. Am 11. April 2020 jährt sich die Selbstbefreiung des KZ Buchenwald zum 75. Mal. Wir gedenken im Sinne des Schwurs von Buchenwald: 'Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel'", so Stadtverbandssprecherin Julia Langhammer.

"Der industrialisierte, perfide und effektive Massenmord an als "andersartig" bezeichneten Menschen bleibt unfassbar. Und doch wurden in deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern Millionen Menschen grausam gequält und 'vernichtet'. Lange vor den Gaskammern kamen die Abwertung, Ausgrenzung, Diskriminierung und Ausplünderung von Menschengruppen. Das gilt es immer im Gedächtnis zu halten und aktiv gegen Menschenverachtung einzutreten.

Buchenwald ist ein Symbol für die Unmenschlichkeit, aber auch für den verzweifelten Mut und die Solidarität des antifaschistischen Widerstands", erklärt Stadtverbandssprecher Dmitri Zelenin. Vor dem Hintergrund der Gefährdung durch die Corona-Pandemie mussten die jährlich stattfinden Gedenkveranstaltungen, die ganz den Erinnerungen der anwesenden Überleben und dem Gedenken an die ca. 56.000 in Buchenwald verstorbenen Opfer der NS-Vernichtung gewidmet sind, abgesagt werden.

DIE LINKE.Jena beteiligt sich 75 Jahre nach der Selbstbefreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald am durch die Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/Freundeskreis e.V. ausgerufenen virtuellen Gedenken. "Wir gedenken in diesem Jahr, indem wir die individuelle Auseinandersetzung einzelner Personen mit der Geschichte an Jenaer Gedenkorten fotografisch dokumentieren und der Lagergemeinschaft zukommen lassen. Dieses stille Gedenken passt auch in eine krisenhafte Zeit, in der soziale Beziehungen und Solidarität neu entwickelt werden müssen", erläutert der Stadtverbandssprecher Felix Ihle.

Zu den Orten der Mahnung und Erinnerung in Jena gehört besonders das Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks in der Löbstädter Straße, wo sich ab September 1944 ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald befand. Dort mussten mehr als 1000 KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Weniger präsent ist hingegen die Erinnerung an den letzten Todesmarsch aus Buchenwald, bei dem ebenfalls am 11. April 1945 Tausende KZ-Häftlinge durch Jena getrieben wurden. Die LINKE.Jena begrüßt daher den Vorschlag des Arbeitskreises sprechende Vergangenheit, dieses grausamen Tag in der Jena Geschichte sichtbarer zu machen.