Neujahrsempfang der LINKEN in Jena

Am Freitag, dem 8. Januar 2016, hatte DIE LINKE zum Neujahrempfang mit Gregor Gysi in das Paradiescafé geladen. Etwa 150 Gäste folgten der Einladung, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft, so Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter, der Präsident der Universität, Prof. Walter Rosenthal und Superintendent Sebastian Neuß.

Nach der Begrüßung durch den Stadtverbandsvorsitzenden Jens Thomas benannte Martina Flämmich-Winckler die aus dem Blickwinkel der Stadtratsfraktion wichtigen städtischen Aufgaben für 2016, insbesondere die Entwicklung eines Integrationskonzeptes für die hier aufgenommen Flüchtlinge. Gregor Gysi ging zunächst auf die globale Lage ein. Er sprach von einer „beachtlichen Weltunordnung“, die nach 1989 entstanden sei. Im Gegensatz zur Situation nach 1945 würden die Einflusssphären der Großmächte nicht mehr feststehen, was zu einer Vielzahl bewaffneter Konflikte geführt habe. Zudem werde die soziale Ungerechtigkeit nicht nur in Deutschland, sondern weltweit immer größer.

Gysi konstatierte: „Politik bewegt sich nicht aus Gründen der Vernunft, sondern auf Druck.“ Dieser sei nun in Form einer großen Zahl von Flüchtlingen in Europa angekommen. Bevor die Lage unbeherrschbar werde, müssten Fluchtursachen wirksam bekämpft werden – die Verantwortung hierfür liege in großem Maße bei den privilegierten westlichen Ländern. Für 2016 erachtet Gysi den Einsatz für die Überwindung des Hungertodes und die Gleichstellung zwischen Ost und West sowie Männern und Frauen als zentral. Zudem müsse Chancengleichheit aller Kinder gewährleistet sein. An die jugendlichen Gäste wandte sich Gysi abschließend mit den Worten: „Macht nicht die gleichen Fehler wie wir, macht wenigstens eigene!“

Im Laufe des Abends wurden 500 Euro für ein aktuelles Projekt den Kindersprachbrücke e.V. gesammelt, das Sprachförderung für Eltern mit Kindern, die noch keinen Kita-Platz haben, anbietet.