Gedenken zum Tag der Befreiung 2023
Wir bleiben dabei: der 8. Mai ist der Tag der Befreiung und sollte unbedingt zum Feiertag gemacht werden! Darüber hinaus braucht Jena einen Lernort, um sich selbst den dunkelsten Kapiteln seiner Geschichte zu stellen und dies an die jüngeren Generationen weiterzugeben.
Unser Stadtverbandsvorsitzer Jens Thomas schlug in seinem Beitrag von der Wahrnehmung des 8. Mai zur kommunalen Verantwortung: "Die Mehrheit der Deutschen begriff diese Kapitulation lange Zeit als Niederlage, zu sehr wurde das NS-Regime bis zuletzt durch die Bevölkerung getragen, wurde Widerstand nur durch eine Minderheit gewagt. Befreit wurden – gegen ihren Willen – auch die Deutschen. Wirklich befreit wurden aber die Menschen in den besetzten Gebieten, die Gefangenen, die Zwangsarbeiter. [...] Mit über 500 nachweisbaren Toten bilden die zivilen Zwangsarbeiter die größte Gruppe unter den Opfern des Nationalsozialismus in Jena. Aber wo erinnert die Stadt Jena an die ehemaligen Zwangsarbeiter? Zumindest am ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk Jena in der Löbstedter Straße wurde 2014 eine Stele vor dem Gelände des Kommunalservice Jena errichtet. Einen Lernort, an dem sich die nachfolgenden Generationen mit dem Geschehen auseinandersetzen, gibt es aber bis heute nicht."
Unser Landtagsmitglied Gudrun Lukin schloss sich der Forderung vieler linker Parteien in Europa an, den 8. Mai zu einem europäischen Feiertag zu erklären.